Aus der Shoa wurden in Polen von annähernd einer Million jüdischer Kinder etwa 5000 gerettet. Viele von ihnen fanden Schutz in polnischen Familien.

Die Polen, die sich eines Kindes annahmen, wurden später oft auch seine Eltern. Im Allgemei-nen hielten sie Adoption geheim, einige enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, nahmen sie mit ins Grab. Die Helden der Ausstellung, die in fremden Häusern erzogen wurden, die sie für ihre eigenen gehalten hatten, mussten sich mit ihrer Geschichte messen und eine Identität schaffen, die die verlorene Familie mit der neu erworbenen verband. Oft suchten sie jahrelang nach Spuren ihrer jüdischen Verwandten, Namen und Geburtsdaten. Diejenigen, denen das nicht gelang, hoffen immer noch.

Die Lebenswege der fünfzehn Geretteten, die in der Zeit von 1939 bis 1942 geboren wurden, sind auf den Ausstellungstafeln wiedergegeben, die oben und unten zu sehen sind. Die Ausstellungstafeln wurden zum ersten Mal im April 2015 in Warschau im Museum zur Geschichte der polnischen Juden POLIN gezeigt, seither sind sie in Polen zu sehen und finden den Weg in andere Weltgegenden, um Zeugnis zu geben von nicht zu ermessender Elternliebe, die gebot, die geliebten Kinder fremden Händen zu überlassen, und vom Mut der Menschen, die sie wie eigene Töchter und Söhne angenommen haben.